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Weitere Kooperation unterzeichnet

Nach der Kooperation mit dem 1. FC Lok Leipzig (im Bereich der sportlichen Ausbildung) und der IVF (Antidiskriminierungsarbeit) hat am Montagabend der Vorstand des FC Blau-Weiß eine dritte strategische Partnerschaft beschlossen: Zukünftig wird der Verein mit dem FC Mohajer Leipzig eng zusammenarbeiten.

Der FC Mohajer Leipzig ist ein neuer Leipziger Fußballverein, der überwiegend aus afghanischen Mitgliedern besteht, aber auch für Fußballfreunde aus anderen Kulturen offensteht. Als frisch gebackenes Mitglied beim Landessportbundes Sachsen (LSB) möchte das Herrenteam ab der Saison 2022/23 in den Spielbetrieb des FVSL starten. Größtes Problem war bisher das Fehlen einer Trainings- und Spielstätte. Hier kam der FC Blau-Weiß ins Spiel. „Wir kennen das Team bereits seit einigen Jahren und der Kapitän des FCM war früher Leistungsträger in unserer U19. Da war es selbstverständlich, dass wir dem jungen Verein helfen. Wir wissen schließlich auch, woher wir kommen“, so Philipp Bludovsky, Vorstand für Soziales, Jugend und Ehrenamt bei den Blauweißen, die seit Jahren eine bedeutende integrative Arbeit im Leipziger Sport leisten. Der FC Mohajer wird zukünftig auf der Kurt-Kresse-Kampfbahn trainieren und dort auch seine Spiele austragen.


Die Zusammenarbeit begrenzt sich nicht auf bloße Platzfragen, stellt Bludovsky klar: „Gemeinsam mit dem FCM wollen wir zwar auch die Kurt-Kresse-Kampfbahn nachhaltig weiterentwickeln, aber besonders am fußballbegeisterten Umfeld des Vereins partizipieren, damit zum Beispiel Kinder- und Jugendliche sowie Frauen aus der afghanischen Community verstärkt den Weg in unseren Verein finden. Der Austausch im strukturellen, sportlichen sowie kulturellen Bereich und in der Engagemententwicklung steht ebenfalls im Fokus.“ Edris Bahrami, Vorstand des FC Mohajer, freut sich ebenso auf die Kooperation: „Nun haben wir endlich die Möglichkeit, unseren Mitgliedern eine gesicherte Trainingsmöglichkeit anzubieten und perspektivisch ein Team für den Spielbetrieb zu melden, was ohne Platz nicht möglich wäre. Wir sind Blau-Weiß sehr dankbar für die Unterstützung!“


Der FC Mohajer Leipzig ist eines von vier länderübergreifenden Projekten in Ostdeutschland, welches vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über das Programm „Integration durch Sport“ gefördert wird. Ziel ist es, Erfahrungen der strukturellen Integration von Migrantenvereinen ins lokale Sportsystem zu evaluieren und dabei die Besonderheiten jener Vereine im Blick zu halten. Bei der Unterzeichnung der Kooperation war daher auch der Generalsekretär des LSB Sachsen, Christian Dahms, zugegen: „Die Kooperation mit dem FC Blau-Weiß ist ein wichtiger Meilenstein für den FC Mohajer in seiner Entwicklung. Integration durch Sport beinhaltet auch, dass Migranten ihren eigenen Verein gründen. Daher sind wir sehr froh, in Sachsen einen Modellverein zu haben, um möglichen Vorurteilen gegenüber Migrantensportvereinen auf Basis einer zukünftigen wissenschaftlichen Evaluation zu entgegnen.“

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