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Rede zur TrainerInnen-Weihnachtsfeier von Philipp Bludovsky

Liebe Trainer, Co-Trainer, Teambetreuer, Schiedsrichter, Jungtrainer, Jungschiedsrichter und Junior-Coaches, liebe Vorstandskollegen, lieber Geschäftsführer, liebe Fußballfreunde!

Wir könnten uns jetzt am Jahresende feiern lassen. Der Verein setzt seinen Wachstumskurs weiter fort, was besonders aus dem starken Zulauf im Juniorenbereich resultiert. Bei uns – also im Geschäftsbereich „Junioren und Soziales“ – spielen aktuell 320 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus 37 Nationen in 19 Mannschaften Fußball. Darunter zwei Mädchenmannschaften, die ab der Saison 2019/20 in den Spielbetrieb wechseln wollen. Hinzu kommen 46 Trainer und Betreuer. Wir besetzen in allen Altersklassen die höchsten Stadtligen und zum Teil darüber hinaus. Der Spiel- und Trainingsbetrieb läuft, auch dank der infrastrukturellen Erweiterungen, weitestgehend ohne Probleme. Mit unseren GTA- und KITA-Angeboten sind wir im Stadtteil sozial engagiert. Nicht zu vergessen sind unsere Straßenfußballturniere, die in diesem Jahr Rekordteilnehmerzahlen zu verzeichnen hatten. Mit unserem soliden Juniorenetat dürften wir hinsichtlich der Finanzausstattung zur Spitze der Leipziger Vereine zählen und tragen zudem einen elementaren Beitrag für die Vereinsfinanzen. Zu erwähnen: Die Außenstände der Mitgliedsbeiträge bei den Junioren haben einen historischen Tiefstand, gehen fast gegen Null. Von einigen notorischen Beitragsverweigerern mussten wir uns aber trennen.

Philipp Bludovsky Vorstand Junioren und Soziales

Alles sind Ergebnisse der unermüdlichen Arbeit der vergangenen Jahre. Nicht zu verheimlichen ist, dass die Fusion Anfang 2017 hier maßgeblich die Weichen für diese positive Entwicklung gestellt hat. Alle drei Vereine waren auf ihre Art und Weise an Entwicklungsgrenzen gelangt und letztendlich wurde der FC Blau-Weiß zum Paradebeispiel, was man erreichen kann, wenn man den Blick auf das Wesentliche richtet: Eine Fußballheimat für den Stadtteil schaffen, ohne die eigenen Befindlichkeiten und pseudotraditionalistische Vorstellungen in den Vordergrund zu stellen. Es kommt nicht von ungefähr, dass der FC Blau-Weiß aktueller Sportverein des Jahres in Leipzig ist. Daher möchte ich mich bei allen Wegbereitern bedanken, die trotz aller Widrigkeiten den klaren Blick behalten und damit die Grundlagen für diese Entwicklung bereitet haben, ohne diese wir heute hier nicht zusammensitzen würden. Bedanken möchte ich mich zudem bei meinen drei Vorstandskollegen, die immer – und ich meine ausnahmslos immer – ein offenes Ohr für die Belange der Junioren haben.

Uns muss allen bewusst sein, dass wir in inmitten eines Transformationsprozess stehen, vom kleinen, engagierten Stadtteilverein zum anerkannten Leipziger Großfußballverein mit hohem sportlichem und sozialem Anspruch. Diese Wandlungsprozesse sind immer fragil und vom Engagement eines jeden Einzelnen anhängig. Der Vorstand kann hier nur geleiten, das Wohl des Vereins hängt letztendlich von seinen Mitgliedern ab und vor allem von denen, die mit anpacken. Daher bin ich stolz, dass wir mittlerweile über fast 60 Ehrenamtliche verfü-gen, die nahezu täglich Blau-Weiß im Kopf haben. Ziel kann es nur sein, dass wir uns als große Familie verstehen, kameradschaftlich auftreten, Konflikte produktiv lösen und wir am Ende des Tages sagen: Es hat Spaß gemacht und ich opfere gerne meine Freizeit für den FC Blau-Weiß. Hier sind wir, meiner Meinung nach, auf einem ausgezeichneten Weg. Wir werden zur Förderung der Kommunikationskultur demnächst weitere Maßnahmen ergreifen. Dazu zählen die neue Homepage, einen Vereinsnewsletter und auch einen regelmäßigen Trainernewsletter, in dem wir uns u. a. über unsere Trainingsangebote und Ideen austauschen wollen. Die Bindung zum Verein soll nicht zuletzt durch die neuen Mitgliedsausweise gestärkt werden, die wir sukzessive auch an Angebote koppeln wollen wie freie Eintritte bei Blau-Weiß-Spielen – unsere 1. Herren hat sicher mehr Zuschauer verdient – oder Rabatte bei Sponsoren. Auch wollen wir in 2019 endlich anfangen, die Außenansicht unserer Anlagen in einen „FC Blau-Weiß-Style“ zu bringen und sukzessive einen Bereich „Fanartikel“ aufbauen. Am Ende geht es in einem Breitensportverein wie dem FC Blau-Weiß vor allem um Identifikation und Leidenschaft. Anders kann man nicht erklären, warum man seine knappe Freizeit für einen Fußballverein opfern sollte.

Unsere ausgezeichnete Ausbildungsarbeit darf dabei aber nicht vergessen werden. Es ist uns erfolgreich gelungen, die Prämisse „Die Mannschaft ist nur so gut, wie der Trainer es vermitteln kann“, weiter zu realisieren. Wir haben aktuell 20 lizensierte Trainer – zwei Trainer fehlen heute bspw., da sie beim C-Lizenz-Lehrgang sind. Im nächsten Jahr werden also wieder weitere dazukommen. Ganz besonders stolz bin ich auf unsere zehn Junior-Coaches, von denen sechs mittlerweile die C-Lizenz erworben haben und damit zu Jungtrainern geworden sind. Einem Verein wie dem FC Blau-Weiß kann es nur gelingen erfolgreich zu sein, wenn wir Trainer aus den eigenen Reihen generieren, aus- und weiterbilden. Leider ist es zunehmend so, dass wir Anfragen von Dritten erhalten, wo es aber oftmals nur ums Geld geht. Dieses Spiel wollen wir aber nicht mitspielen. Dennoch haben wir mit der neuen Honorarordnung einen Anreiz geschafft, euer großes Engagement etwas mehr – auch finanziell – zu unterstützen. Zudem gibt es ab jetzt klare und transparente Regelungen, welche Kosten der Verein übernimmt. Mit der Förderung des sozialen Engagements in den Mannschaften über den Sozialfonds schaffen wir auch hier Anreize, alle Mitglieder unabhängig ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit mitnehmen zu können. Nicht vergessen darf ich, dass wir gerade dabei sind, einen Fundus für Fußballschuhe und Trainingssachen aufzubauen, um hier einerseits ressourcenschonend zu arbeiten, andererseits, um Kinder und Jugendliche zu unterstützen, die aus wirtschaftlich schwachen Haushalten oder aus Einrichtungen kommen.

Nicht vergessen dürfen wir unsere Schiedsrichter. Vor einem Jahr konnten wir das Schiedsrichter-Soll nicht erfüllen, bekamen eine empfindliche Geldstrafe und die Androhung eines zukünftigen Punktabzugs für die 1. Herren. Auch hier hat sich die Juniorenabteilung der Sache angenommen und in Größenordnungen neue Schiedsrichter aus den eigenen Junioren geworben. Jetzt stehen wir mit aktuell zwölf Unparteiischen über Bedarf und werden unsere Ausbildungspolitik auch an dieser Stelle weiterführen. Schiedsrichter sind bei uns nicht nur Mittel zum Zweck, sondern ein wichtiger Bestandteil unserer Vereinskultur. Wie im sportlichen Bereich wollen wir auch hier Talente fördern, um vielleicht zukünftig auch in hohen Ligen den FC Blau-Weiß zu vertreten.

Die Infrastruktur ist natürlich immer ein großes Thema. Im nächsten Jahr steht – wenn die Fördermittel hoffentlich fließen – die Erneuerung und Erweiterung des Kunstrasens im Kantatenweg an. Die Duschen im Stadion der Freundschaft wurden bereits hergerichtet und werden zukünftig weiter Beachtung finden. Zudem wird an diesem Standort das Sportbüro praktischerweise verlegt werden und wir beabsichtigen, den Saal für Veranstaltungen zu modernisieren. In diesem Zusammenhang nicht zu vergessen ist der neue Betreiber unseres Vereinsrestaurants. Ihr wisst, dass eine gute gastronomische Einrichtung das Herzstück eines jeden Vereins ist und auch seine Visitenkarte. Daher kann ich nur Werbung machen, möglichst oft das Vereinsrestaurant Blau-Weiß zu besuchen. Wir werden in den nächsten Monaten auch hier einige Aktionen starten. Ein großes Projekt wird die Kurt-Kresse-Kampfbahn sein, wo zukünftig das Juniorenzentrum entstehen wird. Hier ist die aktuelle Kunst, die Trainings- und Spielbedingungen sukzessive zu erweitern und zu verbessern, ohne aber größeren Bauprojekten vorzugreifen, an deren konzeptionellen Grundlagen wir aktuell arbeiten. Ziel ist es in 2019, Feld 3 nutzbar zu machen und einen Ballfangzaun zu errichten. Vielleicht bekommen wir auch mal den Maulwurf los. Neue Sportgeräte sind in der Vergangenheit bereits ausreichend angeschafft worden. Hier sind wir also gut aufgestellt. Thema wird in der Kurt-Kresse-Kampfbahn sicher auch sein, in Anbetracht der klimatischen Veränderungen, wie wir die Bewässerung sicherstellen.

Der Vorstand versucht aktuell alles, den Fokus der politischen Entscheidungsträger mit Blick auf den infrastrukturellen Investitionsbedarf auf unseren Verein zu richten. Neben zahlreichen Abgeordneten aus Stadt, Land und Bund war in diesem Jahr auch der Sächsische Ministerpräsident zu Besuch. Im nächsten Jahr erwarten wir den DFB-Präsidenten und vielleicht nimmt sich auch OB Burkhard Jung mal ein paar Minuten für den zweitgrößten Fußballverein Leipzigs – nach Aktiven – Zeit.

Alle infrastrukturellen Maßnahmen benötigen umfangreiche Eigenmittel, weshalb wir auch auf Unterstützung aus euren Netzwerken angewiesen sind. In 2019 werden wir ca. 50.000 Euro für die anstehenden Projekte einwerben müssen. Ich verweise hier auf unsere neuen Flyer, die ihr gerne hierzu einsetzen könnt, um Unterstützer zu werben. Wie ihr sehen könnt, sind in den vergangenen Monaten auch einige neue Sponsoren dazugekommen. Hier werden wir uns weiter professionalisieren, da dies eine elementare finanzielle Einnahmeseite sein muss.

Zur Infrastruktur gehört natürlich das Personal. Hier ist es uns gelungen, mit Dirk Uhlemann endlich einen hauptamtlichen Geschäftsführer zu bestellen. Dies stellt einen wichtigen, aber auch unabdingbaren Schritt für den FC Blau-Weiß dar. In einer Größe von aktuell 530 Mitgliedern kann kein Verein mehr nur im Ehrenamt geführt werden. Hinzu kommen unzählige bürokratische Dinge, die nur im operativen Tagesgeschäft erledigt werden können. Einen großen Dank möchte ich auch unseren Platzmeistern ausrichten, die trotz sehr beschränkter Möglichkeiten das Maximale versuchen, um die Anlagen in Schuss zu halten. Der FC Blau-Weiß wird in diesem Bereich für 2019 zwei Vollzeitstellen beantragen, um auch hier eine positive und nachhaltige Lösung zu finden. Trotzdem werden auch zukünftig Arbeitseinsätze notwendig sein, die zudem gute Maßnahmen sind, um den Mitgliedern auch eine gewisse Wertigkeit unserer Arbeit zu vermitteln. Wir sind ein „Mitmachverein“ und kein „Angebotsverein“!

Zum Thema Integration muss ich nicht viel sagen, das ist bei uns mittlerweile Usus. Hervorzuheben ist, dass wir zunehmend eine Verteilung von Mitgliedern mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund auf alle Mannschaften und Bereiche erreicht haben. 28 Prozent der Mitglieder im Geschäftsbereich haben ein Migrationshintergrund. Wir verfügen mittlerweile über drei Schiedsrichter und über sieben Trainer mit Fluchterfahrung. Es ist wichtig, nicht nur ein Angebot zu bieten, sondern die Menschen aktiv in das Vereinsleben einzubinden. Darauf bin ich sehr stolz! Und diese einerseits Bestimmtheit und der klare Blick in den Zielen, andererseits die Herzlichkeit und Offenheit, definiert unsere Vereinskultur und macht die Besonderheit des FC Blau-Weiß aus!

Um das Buffet nicht kalt werden zu lassen, drei Punkte als kurzen Anstrich:

• Der FC Blau-Weiß wird in den nächsten Jahren den Mädchenfußball weiter entwickeln und hier erfolgreiche Mannschaften im Junioren- und Seniorenbereich aufbauen. • Der FC Blau-Weiß wird ein Stützpunktverein im Futsal und Anlaufpunkt für die hiesigen Talente aus der gesamten Region werden. • Besonders für die Ausbildungsarbeit im Kinderbereich wird der FUNino eine integrale Rolle spielen.

Ich komme zum Schluss: In diesem Referat konnte ich nur ein paar Punkte ansprechen. Eines ist klar, wir sind auf einem guten Weg, der aber nichts wert sein wird, wenn wir nicht konsequent, auch gegen Widerstände, am Ball bleiben. Wir werden weiter viel Engagement, auch finanzieller Natur, zeigen müssen, um die positive Entwicklung fortzuschreiben. Und am Ende ist nicht die Frage, was haben die anderen beigetragen, sondern wie sieht mein persönlicher Beitrag aus?

Ich möchte an dieser Stelle nicht unsere wertvolle Zeit damit verbringen – das Essen wird schon kalt –, Namenslisten aufzuzählen von Mitgliedern, die sich für unseren Verein besonders einbringen. Da ist die Gefahr ohnehin zu groß, dass ich jemanden vergesse. Wir sitzen alle im selben Boot und wir sind alle Akteure, die bestimmen, wohin die Reise geht.

In diesem Sinne: Danke und einen schönen Abend!

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